Immobilien-Crowdfunding: Kann das eine Alternative für Dich sein?

In den letzten Jahren hat sich Immobilien-Crowdfunding als eine spannende Möglichkeit für Investoren etabliert, um in den Immobilienmarkt zu investieren – ohne dabei Millionen auf den Tisch legen zu müssen. Insbesondere für diejenigen, die keine großen Ersparnisse haben oder nicht in den klassischen Immobilienmarkt eintreten können, stellt diese Art der Investition eine interessante Alternative dar. Doch wie funktioniert Immobilien-Crowdfunding eigentlich, welche Chancen und Risiken gibt es und kann es wirklich eine lohnenswerte Alternative für Dich sein? In diesem Artikel gehen wir ausführlich auf alle wichtigen Aspekte ein, die Du beachten solltest, bevor Du in Immobilien-Crowdfunding investierst.


Was ist Immobilien-Crowdfunding?

Bevor wir in die Details eintauchen, ist es wichtig, zunächst zu verstehen, was Immobilien-Crowdfunding überhaupt ist. Bei dieser Art der Investition schließen sich viele private Anleger zusammen, um gemeinsam in ein Immobilienprojekt zu investieren. Dabei wird das notwendige Kapital über eine Plattform, die als Vermittler agiert, von vielen Investoren eingesammelt. Jeder Anleger kann mit einem verhältnismäßig kleinen Betrag einsteigen, was die Hürde für den Zugang zum Immobilienmarkt deutlich senkt.

Der Ablauf eines Immobilien-Crowdfundings ist relativ simpel:

  1. Auswahl des Projekts: Ein Projektentwickler oder eine Immobiliengesellschaft stellt ein Projekt auf einer Crowdfunding-Plattform vor. Dieses kann beispielsweise der Bau eines Wohnhauses oder die Renovierung einer bestehenden Immobilie sein.
  2. Investoren beteiligen sich: Interessierte Anleger können sich auf der Plattform registrieren und Anteile an dem Projekt erwerben.
  3. Projektverwirklichung und Rückzahlung: Nachdem das notwendige Kapital eingesammelt wurde, beginnt das Projekt. Sobald das Projekt abgeschlossen ist, erhalten die Investoren eine Rendite, die auf den Erträgen des Projekts basiert.

Im Gegensatz zu traditionellen Immobilieninvestitionen, bei denen Du als Investor eine komplette Immobilie kaufst und langfristig vermietest, investierst Du beim Immobilien-Crowdfunding in ein bestimmtes Projekt, das in der Regel innerhalb eines festgelegten Zeitraums abgeschlossen ist.


Wie funktioniert Immobilien-Crowdfunding?

Der Prozess des Immobilien-Crowdfundings läuft in mehreren Phasen ab, die wir hier detailliert erklären:

1. Auswahl der Plattform

Der erste Schritt besteht darin, eine Crowdfunding-Plattform auszuwählen, die Immobilienprojekte anbietet. Es gibt mittlerweile eine Vielzahl von Plattformen, die unterschiedliche Projekte präsentieren. Zu den bekanntesten gehören Plattformen wie Exporo, Bergfürst oder Seedmatch. Jede Plattform hat ihre eigenen Kriterien und Auswahlprozesse, die Du bei der Wahl berücksichtigen solltest.

2. Projektwahl und Investition

Sobald Du Dich für eine Plattform entschieden hast, kannst Du die verfügbaren Immobilienprojekte durchsuchen. Diese Projekte umfassen meist Neubauten, Sanierungen oder auch gewerbliche Immobilien. Du kannst ein Projekt auswählen, das Dich interessiert, und Dich dann mit einem bestimmten Betrag beteiligen.

Die Mindestinvestitionsbeträge variieren je nach Projekt und Plattform, liegen jedoch meist zwischen 500 und 1.000 Euro. Es ist wichtig zu beachten, dass diese Projekte in der Regel eine feste Laufzeit haben, nach deren Ende das investierte Kapital zusammen mit einer Rendite zurückgezahlt wird.

3. Rendite und Rückzahlung

Die Rendite beim Immobilien-Crowdfunding ist eine der attraktivsten Eigenschaften dieser Investitionsform. Sie hängt von der Art des Projekts ab – bei Neubauten oder größeren Renovierungen kann die Rendite höher ausfallen als bei kleineren Sanierungsprojekten. In der Regel liegt die Rendite bei Immobilien-Crowdfunding zwischen 5 % und 8 % pro Jahr.

Nach Abschluss des Projekts und der Rückzahlung des investierten Kapitals erhältst Du Deine Rendite aus dem Verkaufserlös oder den Mieteinnahmen. Das genaue Rückzahlungsmodell variiert je nach Plattform und Projekt, meist erfolgt die Rückzahlung jedoch einmalig am Ende der Laufzeit.


Welche Vorteile bietet Immobilien-Crowdfunding?

Immobilien-Crowdfunding hat sich als attraktive Alternative für Anleger etabliert, die in den Immobilienmarkt einsteigen möchten, ohne die hohen Anfangsinvestitionen eines klassischen Immobilienkaufs tätigen zu müssen. Hier sind die wichtigsten Vorteile im Überblick:

1. Niedrigere Einstiegshürden

Ein wesentlicher Vorteil von Immobilien-Crowdfunding ist, dass Du bereits mit geringen Beträgen einsteigen kannst. Während Du für den Kauf einer eigenen Immobilie in der Regel ein hohes Eigenkapital benötigst, kannst Du beim Crowdfunding oft schon mit einem Betrag von nur 500 bis 1.000 Euro investieren. Dies macht den Zugang zum Immobilienmarkt für viele Anleger deutlich einfacher.

2. Diversifikation des Portfolios

Ein weiterer Vorteil ist, dass Du Dein Kapital auf verschiedene Projekte und Plattformen verteilen kannst. Dadurch minimierst Du das Risiko und erhöhst Deine Chancen auf attraktive Renditen. Im Gegensatz zum klassischen Immobilienkauf, bei dem Du Dein gesamtes Kapital in eine einzelne Immobilie investierst, kannst Du beim Crowdfunding in mehrere Projekte investieren und so das Risiko diversifizieren.

3. Attraktive Renditen

Die Renditen beim Immobilien-Crowdfunding können im Vergleich zu traditionellen Bankanlagen oder Anleihen sehr attraktiv sein. In vielen Fällen liegen sie zwischen 5 % und 8 % pro Jahr, was deutlich mehr ist als die Zinserträge, die Du bei einem klassischen Sparbuch oder Festgeldkonto erzielen würdest.

4. Geringer Verwaltungsaufwand

Da die Immobilienentwicklung und -verwaltung von den Projektentwicklern und Plattformen übernommen wird, musst Du Dich nicht um die täglichen Aufgaben wie Verwaltung, Instandhaltung oder Vermietung kümmern. Das bedeutet für Dich weniger Aufwand und mehr Zeit für andere Dinge.

5. Transparenz und einfache Nachverfolgbarkeit

Crowdfunding-Plattformen bieten in der Regel eine hohe Transparenz bezüglich der Entwicklung des Projekts. Du kannst jederzeit den Status des Projekts einsehen und Dich über Fortschritte, Risiken und Rückzahlungen informieren. So behältst Du immer einen Überblick über Deine Investition.


Welche Risiken sind beim Immobilien-Crowdfunding zu beachten?

Trotz der vielen Vorteile gibt es auch Risiken, die Du nicht außer Acht lassen solltest, bevor Du in Immobilien-Crowdfunding investierst. Die wichtigsten Risiken sind:

1. Risiko des Kapitalverlustes

Wie bei jeder Investition gibt es auch beim Immobilien-Crowdfunding das Risiko, dass Du einen Teil oder sogar Dein gesamtes Kapital verlierst. Dies kann passieren, wenn ein Projekt scheitert, die Entwicklung verzögert wird oder die Renditen nicht wie erwartet ausfallen. Besonders bei spekulativeren Projekten wie großen Neubauten oder komplexen Sanierungen ist das Risiko eines Verlustes höher.

2. Illiquidität

Eine weitere Herausforderung ist die Illiquidität von Immobilien-Crowdfunding. Im Gegensatz zu Aktien oder Anleihen kannst Du Deine Beteiligung während der Laufzeit des Projekts in der Regel nicht verkaufen. Das bedeutet, dass Du während der Laufzeit des Projekts nicht auf Dein Kapital zugreifen kannst, was die Flexibilität einschränkt.

3. Markt- und Entwicklungsrisiken

Die Immobilienbranche ist starken Schwankungen unterworfen. Änderungen in der Marktnachfrage, dem Wirtschaftsklima oder gesetzliche Änderungen können das Ergebnis eines Projekts erheblich beeinflussen. Auch unvorhergesehene Probleme während der Entwicklung (z.B. Bauverzögerungen, höhere Kosten) können die Rentabilität eines Projekts negativ beeinflussen.

4. Regulatorische Risiken

Crowdfunding-Plattformen unterliegen strengen regulatorischen Anforderungen. Einige Plattformen können nicht die notwendige Lizenzierung oder Aufsicht haben, was Dein Risiko erhöht. Es ist wichtig, dass Du Dich über die Zulassung und Aufsicht der Plattform informierst, um sicherzustellen, dass Deine Investition rechtlich geschützt ist.


Wie wählst Du das richtige Immobilien-Crowdfunding-Projekt aus?

Die Wahl des richtigen Projekts ist entscheidend für den Erfolg Deiner Investition. Hier sind einige Faktoren, die Du bei der Auswahl eines Immobilien-Crowdfunding-Projekts beachten solltest:

1. Renditeerwartungen

Vergleiche die prognostizierten Renditen der verschiedenen Projekte. Beachte, dass hohe Renditen auch mit höheren Risiken verbunden sein können. Eine realistische Rendite von etwa 5 % bis 6 % pro Jahr ist für viele Anleger eine solide Wahl.

2. Projektentwicklung und -durchführung

Achte darauf, dass das Projekt von erfahrenen Entwicklern oder Immobiliengesellschaften durchgeführt wird. Recherchiere den Hintergrund und die Erfahrung der Projektentwickler, um sicherzustellen, dass sie in der Lage sind, das Projekt erfolgreich abzuschließen.

3. Dauer des Projekts

Überlege, wie lange Du Dein Kapital binden möchtest. Wenn Du kurzfristige Flexibilität benötigst, solltest Du ein Projekt wählen, das in weniger als 2 Jahren abgeschlossen ist. Langfristige Projekte bieten potenziell höhere Renditen, aber auch eine längere Bindung Deines Kapitals.

4. Risikomanagement und Absicherung

Ein gutes Projekt sollte ein effektives Risikomanagement und klare Absicherungen gegen mögliche Verluste bieten. Stelle sicher, dass Du die Risikobewertung des Projekts gut verstehst und Dich mit den potenziellen Risiken auseinandersetzt.


Fazit: Ist Immobilien-Crowdfunding eine gute Alternative für Dich?

Immobilien-Crowdfunding bietet eine spannende Möglichkeit, in den Immobilienmarkt zu investieren, ohne ein großes Eigenkapital aufbringen zu müssen. Es ermöglicht eine breite Diversifikation des Portfolios, attraktive Renditen und eine unkomplizierte Investition in verschiedene Immobilienprojekte. Allerdings ist es wichtig, die Risiken wie Kapitalverlust, Illiquidität und Marktschwankungen zu beachten.

Für wen ist Immobilien-Crowdfunding geeignet? Vor allem für Anleger, die Interesse an Immobilien haben, aber nicht die nötigen Mittel oder die Bereitschaft haben, ein traditionelles Immobilieninvestment zu tätigen. Wenn Du bereit bist, ein gewisses Risiko einzugehen und Dich mit der Auswahl und dem Monitoring von Projekten auseinanderzusetzen, kann Immobilien-Crowdfunding eine lohnenswerte Ergänzung für Dein Investmentportfolio sein.

Wäge sorgfältig ab, welche Projekte für Dich in Frage kommen, und recherchiere gründlich, bevor Du Dich entscheidest.