Möglichkeiten zur Finanzierung mit niedrigem Eigenkapital: So geht’s auch

Der Traum vom eigenen Zuhause – wer möchte ihn nicht verwirklichen? Doch häufig scheint der Traum in weite Ferne zu rücken, wenn das Eigenkapital fehlt. Banken verlangen bei der Baufinanzierung oft eine Mindestquote an Eigenkapital, um das Risiko zu minimieren. Doch was, wenn Du nicht über ein großes Polster verfügst? Keine Sorge, auch mit niedrigem Eigenkapital gibt es Möglichkeiten, eine Immobilienfinanzierung zu realisieren. In diesem Blogartikel zeigen wir Dir, wie Du mit wenig Eigenkapital trotzdem den Traum vom Eigenheim verwirklichen kannst und welche Finanzierungsoptionen es für Dich gibt.


Warum ist Eigenkapital bei der Immobilienfinanzierung wichtig?

Eigenkapital spielt eine zentrale Rolle bei der Baufinanzierung, weil es verschiedene Vorteile sowohl für Dich als auch für die Bank bietet. Banken sehen es als Indikator für Deine finanzielle Stabilität und Bonität. Je mehr Eigenkapital Du einbringst, desto weniger riskant wird der Kredit aus Sicht der Bank. Eigenkapital verringert auch die Höhe des Darlehens, was Deine monatliche Belastung und die Zinsen senkt.

Doch was, wenn Du nicht über ein großes Eigenkapital verfügst? Du bist nicht alleine – vielen Menschen geht es ähnlich. In den letzten Jahren ist der Immobilienmarkt teurer geworden, und viele Käufer sind mit der Herausforderung konfrontiert, eine Finanzierung ohne oder mit nur wenig Eigenkapital zu bekommen. Doch es gibt durchaus Wege, wie Du auch ohne ein großes Eigenkapital in eine Immobilie investieren kannst.


Möglichkeiten zur Finanzierung mit niedrigem Eigenkapital

Wenn Du wenig Eigenkapital hast, bedeutet das nicht, dass Du auf den Traum vom eigenen Haus verzichten musst. Es gibt verschiedene Optionen und Strategien, wie Du eine Baufinanzierung auch mit wenig Eigenkapital stemmen kannst. Im Folgenden stellen wir Dir die gängigsten Finanzierungsmöglichkeiten vor:

1.1. Baufinanzierung ohne Eigenkapital

Es mag überraschend klingen, aber es gibt tatsächlich Banken, die eine Finanzierung ohne Eigenkapital anbieten. Diese sogenannten 100%-Finanzierungen ermöglichen es Dir, den gesamten Kaufpreis der Immobilie über ein Darlehen zu finanzieren. Diese Art der Finanzierung ist jedoch eher selten und wird nur unter bestimmten Bedingungen gewährt.

Voraussetzungen für eine Finanzierung ohne Eigenkapital:

  • Gute Bonität: Deine Kreditwürdigkeit ist der wichtigste Faktor. Die Bank muss sicher sein, dass Du in der Lage bist, die monatlichen Raten zu bezahlen. Ein regelmäßiges, sicheres Einkommen und eine positive Schufa-Auskunft sind daher unabdingbar.
  • Sicherheiten: Manche Banken verlangen zusätzliche Sicherheiten, wenn Du kein Eigenkapital einbringst. Dies könnte eine zusätzliche Lebensversicherung oder eine andere Form von Vermögenswerten sein, die Du verpfänden kannst.
  • Wertsteigerungspotenzial: Bei einer Immobilie, die ein hohes Wertsteigerungspotenzial hat (z.B. in einer gefragten Lage), sind Banken eher bereit, die gesamte Summe zu finanzieren. Auch eine hohe Eigenleistung bei der Renovierung oder dem Neubau kann in bestimmten Fällen helfen.

Trotz der attraktiven Option einer 100%-Finanzierung solltest Du berücksichtigen, dass die Zinsen in der Regel höher ausfallen, da die Bank ein höheres Risiko eingeht. Dies kann die monatliche Belastung und die Gesamtkosten des Kredits erhöhen.

1.2. KfW-Darlehen und Förderprogramme

Ein weiteres interessantes Instrument zur Finanzierung mit wenig Eigenkapital sind die verschiedenen Förderprogramme der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Die KfW bietet Darlehen mit besonders niedrigen Zinssätzen und zum Teil auch mit Tilgungszuschüssen. Diese Förderprogramme richten sich insbesondere an Erstkäufer, junge Familien und Käufer von energieeffizienten oder barrierefreien Häusern.

Vorteile von KfW-Darlehen:

  • Niedrige Zinsen: Die Zinssätze für KfW-Darlehen sind oft deutlich günstiger als die von Bankdarlehen, was die monatliche Belastung senkt.
  • Zuschüsse: Einige KfW-Programme bieten auch Zuschüsse oder Sondertilgungen, die die Gesamtbelastung der Finanzierung weiter verringern.
  • Geringere Anforderungen an Eigenkapital: Die KfW-Darlehen ermöglichen es Dir, mit weniger Eigenkapital oder sogar ohne Eigenkapital eine Immobilie zu finanzieren, vor allem, wenn Du in den Genuss von Sonderprogrammen kommst.

Wichtige Programme der KfW:

  • KfW-Wohneigentumsprogramm: Dieses Programm fördert die Finanzierung von selbstgenutztem Wohneigentum zu günstigen Konditionen.
  • KfW-Energieeffizienz: Wenn Du eine energieeffiziente Immobilie kaufst oder eine bestehende Immobilie energetisch sanierst, kannst Du von KfW-Darlehen zu besonders günstigen Zinsen profitieren.
  • KfW-Programm „Altersgerecht Umbauen“: Wenn Du eine Immobilie barrierefrei oder altersgerecht umbaust, kannst Du ebenfalls KfW-Fördermittel in Anspruch nehmen.

Die Beantragung dieser Darlehen erfolgt direkt bei der Bank, die das Darlehen vermittelt. Es lohnt sich also, sich rechtzeitig über die verschiedenen Programme zu informieren und die Fördermöglichkeiten zu prüfen.

1.3. Bausparvertrag als Ergänzung zur Finanzierung

Ein Bausparvertrag kann eine Möglichkeit sein, eine Finanzierung mit wenig Eigenkapital zu kombinieren. Wenn Du bereits einen Bausparvertrag abgeschlossen hast, kannst Du dessen Guthaben als Eigenkapital einsetzen. Darüber hinaus bietet ein Bausparvertrag in der Regel günstige Konditionen für einen späteren Kredit.

Vorteile eines Bausparvertrags:

  • Günstige Zinsen: Der Kredit aus einem Bausparvertrag ist in der Regel günstiger als ein herkömmliches Darlehen.
  • Planbarkeit: Mit einem Bausparvertrag hast Du feste Zinssätze und eine genau kalkulierbare monatliche Belastung.
  • Ergänzung zum Eigenkapital: Der Bausparvertrag kann helfen, das fehlende Eigenkapital zu ersetzen und den benötigten Kreditrahmen zu reduzieren.

Ein Bausparvertrag kann daher eine gute Option sein, wenn Du zusätzliches Kapital benötigst und gleichzeitig von den günstigen Konditionen profitieren möchtest.

1.4. Privatdarlehen und Freunde/Familie

Wenn Du kein Eigenkapital hast, kannst Du in Betracht ziehen, Dir Geld von Freunden oder Familienmitgliedern zu leihen. Ein Privatdarlehen kann eine interessante Option sein, um die Eigenkapitalquote zu erhöhen und somit die Finanzierungskosten zu senken.

Vorteile eines Privatdarlehens:

  • Flexible Rückzahlungsbedingungen: Im Vergleich zu Banken bieten Privatdarlehen meist flexiblere Konditionen, z.B. bei den Rückzahlungsmodalitäten.
  • Keine Zinsen: Wenn das Darlehen von Freunden oder Familie gewährt wird, könnte es zinsfrei sein – das reduziert die Kosten der Finanzierung.

Natürlich solltest Du mit Deinen Verwandten oder Freunden klare Vereinbarungen treffen und den Darlehensvertrag schriftlich fixieren, um spätere Missverständnisse zu vermeiden.

1.5. Eigenleistungen als Eigenkapitalersatz

Eine weitere Möglichkeit, mit niedrigem Eigenkapital eine Immobilienfinanzierung zu realisieren, ist der Einsatz von Eigenleistungen. Das bedeutet, dass Du selbst Hand anlegst und bestimmte Arbeiten am Haus oder in der Wohnung übernimmst – beispielsweise beim Umbau oder der Renovierung.

Vorteile von Eigenleistungen:

  • Geringere Baukosten: Durch Eigenleistungen kannst Du Kosten für Handwerker sparen und so Dein Eigenkapital erhöhen, auch wenn Du es in Geldform nicht hast.
  • Erhöhung des Immobilienwertes: Durch Eigenleistung kannst Du den Wert Deiner Immobilie steigern, was sich positiv auf die Kreditvergabe auswirken kann.

Die Bank wird in der Regel jedoch nur dann Eigenleistungen anerkennen, wenn Du nachweisen kannst, dass Du handwerklich geschickt bist und die Arbeiten in einem professionellen Rahmen ausgeführt werden.


Wie Du Dich optimal auf eine Finanzierung mit niedrigem Eigenkapital vorbereitest

Bevor Du Dich für eine Finanzierungsoption entscheidest, solltest Du Dich gut vorbereiten. Hier sind einige Tipps, wie Du Dich optimal auf die Finanzierung mit wenig Eigenkapital vorbereiten kannst:

2.1. Deine Bonität überprüfen

Die Bonität ist ein entscheidender Faktor, wenn Du eine Baufinanzierung mit wenig Eigenkapital in Erwägung ziehst. Achte darauf, dass Deine Schufa-Auskunft in Ordnung ist und Du keine negativen Einträge hast. Eine gute Bonität eröffnet Dir bessere Finanzierungsmöglichkeiten.

2.2. Realistische Eigenkapitalquote kalkulieren

Auch wenn Du wenig Eigenkapital hast, solltest Du Deine Finanzierung realistisch planen. Berechne genau, wie viel Du Dir monatlich leisten kannst und wie viel Fremdkapital Du aufnehmen musst. Nutze Online-Rechner, um verschiedene Szenarien durchzuspielen und Deine monatliche Belastung zu kalkulieren.

2.3. Fördermöglichkeiten prüfen

Nutze staatliche Fördermöglichkeiten wie die KfW-Darlehen, die speziell für Käufer mit geringem Eigenkapital gedacht sind. Diese Programme bieten nicht nur niedrige Zinssätze, sondern auch zusätzliche Förderungen, die Dir die Finanzierung erleichtern können.

2.4. Eigenleistungen einplanen

Wenn Du handwerklich begabt bist, plane Eigenleistungen ein. Dies kann helfen, das fehlende Eigenkapital zu ersetzen und Deine Finanzierungskosten zu senken.


Fazit: Finanzierung mit wenig Eigenkapital – Es geht!

Auch wenn Du nicht über ein großes Eigenkapital verfügst, bedeutet das nicht, dass Dein Traum vom Eigenheim unmöglich ist. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, wie Du die Finanzierung trotzdem realisieren kannst – sei es durch 100%-Finanzierungen, KfW-Darlehen, Privatdarlehen oder Eigenleistungen. Wichtig ist, dass Du Dich gut informierst und Deine Finanzen realistisch einschätzt. Mit der richtigen Strategie kannst Du den Weg in Dein eigenes Zuhause auch ohne großes Eigenkapital schaffen.