Die besten Tipps für Selbstständige bei der Baufinanzierung

Die Baufinanzierung ist für viele eine der wichtigsten finanziellen Entscheidungen im Leben – und als Selbstständiger stehen Dir dabei häufig zusätzliche Hürden im Weg. Im Vergleich zu Angestellten müssen Selbstständige bei der Finanzierung ihres Eigenheims oft mehr Nachweise erbringen, da Banken ihre Einkommenssituation als weniger stabil einstufen. Doch keine Sorge: Mit den richtigen Tipps und einer gut vorbereiteten Strategie kannst Du als Selbstständiger problemlos in Deine eigenen vier Wände investieren. In diesem Artikel geben wir Dir die besten Tipps für eine erfolgreiche Baufinanzierung als Selbstständiger und zeigen Dir, wie Du die Anforderungen der Banken geschickt meisterst.

Warum ist die Baufinanzierung für Selbstständige schwieriger?

Bevor wir in die Details der besten Tipps für die Baufinanzierung für Selbstständige eintauchen, solltest Du verstehen, warum es für Dich als Unternehmer oder Freiberufler schwieriger sein könnte, eine Baufinanzierung zu erhalten.

1. Unregelmäßiges Einkommen

Selbstständige haben oft schwankende Einkünfte, was es für Banken schwieriger macht, die finanzielle Situation realistisch einzuschätzen. Während ein Angestellter über ein regelmäßiges Gehalt verfügt, sind die Einkünfte von Selbstständigen in der Regel nicht so vorhersehbar.

2. Fehlende Gehaltsnachweise

Ein weiterer Faktor, der für Selbstständige problematisch sein kann, ist das Fehlen von klassischen Gehaltsabrechnungen. Banken sind darauf angewiesen, diese Dokumente als Referenz für Deine Bonität zu nutzen, um Deine Kreditwürdigkeit zu bewerten.

3. Höhere Anforderungen an die Bonität

Um das erhöhte Risiko auszugleichen, verlangen Banken bei Selbstständigen meist eine höhere Eigenkapitalquote, detaillierte Steuerunterlagen und eine überzeugende Geschäftsentwicklung.

Obwohl die Hürden für die Baufinanzierung als Selbstständiger höher sein können, ist es keineswegs unmöglich, eine Finanzierung zu bekommen. Es erfordert nur eine gründliche Vorbereitung und ein Verständnis für die Anforderungen der Banken.

Die besten Tipps für Selbstständige bei der Baufinanzierung

Jetzt kommen wir zu den besten Tipps, die Dir helfen können, als Selbstständiger eine Baufinanzierung zu erhalten und Deinen Traum vom Eigenheim zu verwirklichen.

1. Bereite Deine Finanzunterlagen gründlich vor

Die wichtigste Grundlage für eine erfolgreiche Baufinanzierung als Selbstständiger sind vollständige und detaillierte Finanzunterlagen. Banken müssen Deine Bonität genau prüfen, und je transparenter und besser strukturiert Deine Unterlagen sind, desto eher wirst Du die Bank überzeugen können.

Welche Unterlagen solltest Du bereithalten?

  • Steuerbescheide der letzten drei Jahre: Diese geben Auskunft über Dein Einkommen und Deine Steuerverpflichtungen. Banken verlangen oft, dass Du Deine Steuererklärungen sowie die Steuerbescheide der letzten drei Jahre vorlegst.
  • Bilanzen oder Einnahmen-Überschuss-Rechnung (EÜR): Je nach Unternehmensform wirst Du entweder eine Bilanz oder eine EÜR einreichen müssen. Diese zeigen Deine Einnahmen und Ausgaben und bieten einen detaillierten Überblick über die finanzielle Situation Deines Unternehmens.
  • Kontoumsätze: Banken möchten sehen, wie sich Dein Einkommen über einen längeren Zeitraum entwickelt hat. Hierbei können monatliche Kontoauszüge der letzten sechs bis zwölf Monate hilfreich sein.
  • Verträge und laufende Geschäftsbeziehungen: Wenn Du langfristige Kunden oder feste Aufträge hast, solltest Du diese Verträge ebenfalls vorlegen, um Deine Einkommensstabilität zu belegen.

Je besser Du Deine Unterlagen vorbereitest und die finanzielle Situation transparent darstellst, desto einfacher wird es, das Vertrauen der Bank zu gewinnen.

2. Baue ein solides Eigenkapital auf

Ein hoher Eigenkapitalanteil kann Deine Chancen auf eine Baufinanzierung deutlich erhöhen. Banken sind eher bereit, einem Selbstständigen einen Kredit zu gewähren, wenn dieser genügend Eigenkapital einbringt. Eigenkapital verringert das Risiko für die Bank und zeigt Dir gegenüber eine hohe Zahlungsbereitschaft und Stabilität.

Wie viel Eigenkapital ist notwendig?

In der Regel verlangen Banken ein Eigenkapital von mindestens 20–30 Prozent des Kaufpreises oder der Baukosten. Je mehr Eigenkapital Du einbringen kannst, desto besser sind Deine Chancen, eine Baufinanzierung zu erhalten. Selbstständige, die ein hohes Eigenkapital vorweisen können, genießen zudem oft bessere Konditionen.

Was tun, wenn das Eigenkapital knapp ist?
Wenn Du nicht über ausreichend Eigenkapital verfügst, kannst Du nach anderen Finanzierungsmöglichkeiten suchen, wie z. B. Förderprogramme, die von der KfW oder den Landesbanken angeboten werden. Ein hoher Eigenkapitalanteil ermöglicht es Dir, eine bessere Zinsrate zu verhandeln und die monatliche Rate zu senken.

3. Deine Einkommenssituation stabil und nachvollziehbar darstellen

Da Dein Einkommen als Selbstständiger schwanken kann, ist es wichtig, Deine Einkommenssituation für die Bank nachvollziehbar und stabil darzustellen. Es reicht nicht, einfach zu sagen, dass Du ein gutes Einkommen hast – Du musst Deine Einnahmen belegen und zeigen, dass Du über Jahre hinweg ein verlässliches Einkommen erzielt hast.

Wie kannst Du Deine Einkommensstabilität nachweisen?

  • Langfristige Verträge oder Geschäftspartner: Wenn Du über längere Zeit mit festen Kunden oder Geschäftspartnern zusammenarbeitest, solltest Du dies belegen können. Dies signalisiert der Bank, dass Dein Einkommen auch in Zukunft stabil bleibt.
  • Detaillierte Finanzplanung: Eine klare und detaillierte Finanzplanung für die kommenden Jahre kann der Bank zeigen, dass Du Deine Geschäftszahlen im Griff hast und Dein Einkommen weiterhin ausreichend sein wird, um den Kredit zu bedienen.
  • Mehrjährige Steuerbescheide: Der Nachweis über mehrere Jahre hinweg stabiler oder wachsender Gewinne kann helfen, Vertrauen in Deine finanzielle Lage zu schaffen.

Je mehr Du Deine Einkommenssituation belegen und die Bank von der Sicherheit Deines Einkommens überzeugen kannst, desto wahrscheinlicher wird eine positive Entscheidung für Deinen Kredit sein.

4. Wähle den richtigen Kreditgeber und die besten Konditionen

Als Selbstständiger ist es besonders wichtig, den richtigen Kreditgeber zu wählen, der auf die speziellen Bedürfnisse von Selbstständigen eingeht. Standardisierte Baufinanzierungsangebote für Angestellte bieten Dir möglicherweise nicht die besten Konditionen, da sie nicht auf Deine besondere Situation zugeschnitten sind.

Worauf solltest Du bei der Wahl des Kreditgebers achten?

  • Erfahrungen mit Selbstständigen: Wähle einen Kreditgeber, der Erfahrung in der Finanzierung von Selbstständigen hat und die besonderen Anforderungen Deiner finanziellen Situation versteht.
  • Flexibilität: Achte darauf, dass der Kreditgeber flexible Laufzeiten und Sondertilgungsmöglichkeiten anbietet. So kannst Du bei einem erfolgreichen Geschäftsjahr schneller tilgen und Zinsen sparen.
  • Zinssätze und Nebenkosten: Vergleiche die Zinssätze und versteckten Gebühren zwischen verschiedenen Anbietern. Selbst kleine Unterschiede bei den Zinssätzen können über die Jahre hinweg zu großen Einsparungen führen.

Es kann sich auch lohnen, einen erfahrenen Finanzberater hinzuzuziehen, um die besten Konditionen und Angebote zu finden und zu verhandeln.

5. Nutze staatliche Förderungen und Zuschüsse

Für Selbstständige gibt es zahlreiche staatliche Förderungen und Zuschüsse, die speziell für den Erwerb von Immobilien oder die Renovierung von Bestandsgebäuden vorgesehen sind. Diese Förderungen können Dir helfen, die Kosten zu senken und Deine Baufinanzierung zu erleichtern.

Wichtige Fördermöglichkeiten:

  • KfW-Förderprogramme: Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet verschiedene Förderprogramme für Selbstständige an, etwa für den Neubau oder den Erwerb von Immobilien. Besonders vorteilhaft sind die zinsgünstigen Kredite und Zuschüsse der KfW.
  • Landesförderprogramme: Jedes Bundesland hat eigene Förderprogramme, die für Selbstständige interessant sein könnten. Diese können ebenfalls günstigere Zinsen oder Zuschüsse bieten.
  • Gründerkredite: Wenn Du als Selbstständiger noch relativ neu im Geschäft bist, gibt es auch spezielle Gründerkredite und Förderungen, die Dir beim Erwerb einer Immobilie helfen können.

Ein Finanzberater kann Dir dabei helfen, die passenden Fördermöglichkeiten für Deine Baufinanzierung zu finden und zu beantragen.

6. Berechne Deine Belastung realistisch

Bevor Du Dich für eine Baufinanzierung entscheidest, ist es entscheidend, Deine monatliche Belastung realistisch zu kalkulieren. Achte darauf, dass Du nicht nur die Kreditrate einplanst, sondern auch andere Kosten wie Nebenkosten, Steuern oder Instandhaltung. Gerade als Selbstständiger, bei dem sich die Einnahmen ändern können, solltest Du sicherstellen, dass Du auch in weniger guten Monaten die Kreditrate problemlos bezahlen kannst.

Wie kannst Du Deine Belastung realistisch berechnen?

  • Realistische Einkommensprognosen: Plane nicht nur mit Deinem aktuellen Einkommen, sondern berücksichtige auch mögliche Schwankungen. Wenn Du in einem Jahr weniger verdienst, solltest Du trotzdem in der Lage sein, die Finanzierung zu stemmen.
  • Notgroschen anlegen: Es kann sinnvoll sein, einen Puffer einzuplanen, falls unvorhergesehene Ausgaben oder Einkommensverluste auftreten.

Fazit: Mit der richtigen Strategie zur erfolgreichen Baufinanzierung

Als Selbstständiger kann die Baufinanzierung eine größere Herausforderung darstellen, aber mit einer gründlichen Vorbereitung, einem stabilen Eigenkapital und einer guten Finanzplanung stehen die Chancen auf eine erfolgreiche Kreditvergabe gut. Bereite Deine Unterlagen sorgfältig vor, wähle den richtigen Finanzierungsberater und nutze alle Fördermöglichkeiten, die Dir zur Verfügung stehen. So kannst Du Deinen Traum vom Eigenheim auch als Selbstständiger verwirklichen.