Baufinanzierung für Ferienimmobilien: Was Du beachten musst

Die Idee, eine Ferienimmobilie zu kaufen, ist für viele Menschen verlockend: Ein eigenes Ferienhaus als Rückzugsort, ein Ort für Erholung, aber auch als Kapitalanlage, um von den Mieteinnahmen zu profitieren. Doch bevor Du diesen Schritt machst, solltest Du Dich intensiv mit der Baufinanzierung für Ferienimmobilien auseinandersetzen. Denn die Finanzierung einer Ferienimmobilie unterscheidet sich in vielen Punkten von der Finanzierung eines normalen Eigenheims. In diesem Artikel erfährst Du alles, was Du über die Baufinanzierung für Ferienimmobilien wissen musst, damit Du bestens vorbereitet bist.


Warum eine Ferienimmobilie? – Die Vorteile und Chancen

Bevor wir auf die spezifischen Finanzierungsaspekte eingehen, wollen wir kurz die Vorteile einer Ferienimmobilie erläutern, damit Du besser verstehst, warum sich diese Investition lohnen kann.

1. Erholung und Freizeit

Der größte Vorteil einer Ferienimmobilie liegt auf der Hand: Du hast einen Ort, an dem Du regelmäßig Urlaub machen kannst. Egal, ob Du Dich für ein Ferienhaus an der Küste, in den Bergen oder auf dem Land entscheidest – eine eigene Ferienimmobilie bietet Dir jederzeit die Möglichkeit, dem Alltag zu entfliehen und Deine Auszeit individuell zu gestalten.

2. Langfristige Kapitalanlage

Viele Menschen investieren in Ferienimmobilien auch aus finanziellen Gründen. In beliebten Urlaubszielen steigen die Immobilienpreise oft kontinuierlich an, was die Ferienimmobilie zu einer langfristig wertsteigernden Kapitalanlage macht. Durch die Vermietung kannst Du zudem von regelmäßigen Mieteinnahmen profitieren.

3. Zusätzliche Einnahmen durch Vermietung

Eine der größten Chancen, die eine Ferienimmobilie bietet, ist die Möglichkeit, sie während der Zeiten, in denen Du nicht vor Ort bist, zu vermieten. Viele Immobilienbesitzer nutzen Plattformen wie Airbnb oder Booking.com, um ihre Ferienhäuser zu vermieten und so eine zusätzliche Einnahmequelle zu schaffen. In touristischen Regionen kann die Vermietung von Ferienimmobilien ein lukratives Geschäft sein.


Baufinanzierung für Ferienimmobilien – Unterschiede zur Finanzierung von Wohnimmobilien

Die Finanzierung einer Ferienimmobilie unterscheidet sich in einigen Punkten von der Finanzierung eines klassischen Eigenheims. Es gibt spezifische Herausforderungen, die Du beachten solltest.

1. Höhere Anforderungen an das Eigenkapital

Bei der Finanzierung einer Ferienimmobilie verlangen Banken häufig ein höheres Eigenkapital als bei der Finanzierung eines normalen Eigenheims. Während bei einem klassischen Hauskauf oft 20 % Eigenkapital als Standard gelten, kann der Eigenkapitalanteil bei Ferienimmobilien deutlich höher ausfallen. In einigen Fällen verlangen Banken bis zu 30 % oder sogar 40 % Eigenkapital.

Dies liegt unter anderem daran, dass Ferienimmobilien oft als weniger sichere Investition gelten, da sie saisonabhängig sind und nicht in allen Regionen kontinuierlich vermietet werden können.

2. Höhere Zinsen

Ferienimmobilien werden von Banken als risikoreicher eingestuft, da sie nicht der dauerhaften Eigennutzung dienen und ihre Vermietbarkeit von verschiedenen Faktoren abhängt. Aus diesem Grund fallen die Zinsen für Ferienimmobilien in der Regel höher aus als für klassische Immobilienfinanzierungen. Es ist daher wichtig, auch die langfristigen Kosten im Blick zu behalten.

3. Schwierigerer Zugang zu Fördermitteln

Ein weiterer Unterschied zur klassischen Baufinanzierung ist, dass Du für Ferienimmobilien seltener staatliche Fördermittel oder zinsgünstige KfW-Darlehen nutzen kannst. Diese Förderungen sind meist für selbstgenutzte Immobilien gedacht und nicht für Objekte, die zu Vermietungszwecken genutzt werden. Falls Du die Ferienimmobilie also primär als Kapitalanlage oder zur Vermietung kaufst, wird es schwieriger, von Fördermöglichkeiten zu profitieren.

4. Die Frage der Nutzung – Selbstgenutzt oder vermietet?

Ein zentraler Punkt bei der Finanzierung einer Ferienimmobilie ist die Frage, wie Du die Immobilie nutzen möchtest: Wird sie vor allem von Dir selbst genutzt, oder planst Du, sie regelmäßig zu vermieten? Dieser Aspekt hat einen großen Einfluss auf Deine Finanzierungsmöglichkeiten.

  • Selbstgenutzte Ferienimmobilie: Wenn Du die Ferienimmobilie selbst nutzen möchtest, fällt die Finanzierung ähnlich aus wie die eines normalen Eigenheims. Du kannst in der Regel einen höheren Kredit aufnehmen, da die Bank von einer stabileren Einnahmesituation ausgeht.
  • Vermietete Ferienimmobilie: Planst Du, die Immobilie zu vermieten, betrachtet die Bank dies als Investition. Hier werden die Mieteinnahmen als Teil Deiner Rückzahlungsfähigkeit berücksichtigt. Die Bank prüft, ob die Immobilie auch ohne Deine eigene Nutzung ausreichend Einnahmen generieren kann.

Welche Finanzierungsoptionen gibt es?

Es gibt verschiedene Wege, wie Du eine Ferienimmobilie finanzieren kannst. In den meisten Fällen wird eine klassische Baufinanzierung verwendet, aber auch alternative Finanzierungsmodelle können in Frage kommen.

1. Klassische Baufinanzierung

Die gängigste Methode zur Finanzierung einer Ferienimmobilie ist die klassische Baufinanzierung. Hierbei handelt es sich um ein Annuitätendarlehen, bei dem Du monatlich eine festgelegte Rate zahlst, die sowohl Zinsen als auch Tilgung umfasst. Die Höhe der Rate hängt von der Höhe des Darlehens, dem Zinssatz und der Laufzeit ab.

Da Ferienimmobilien in der Regel als Investition betrachtet werden, musst Du mit höheren Eigenkapitalanforderungen und etwas höheren Zinsen rechnen. Banken berücksichtigen bei der Berechnung der monatlichen Raten und Tilgung in der Regel die potenziellen Mieteinnahmen, wenn Du die Immobilie vermieten möchtest.

2. Fremdfinanzierung

Falls Du nicht genügend Eigenkapital für die Finanzierung der Ferienimmobilie hast, kannst Du auch eine Fremdfinanzierung in Betracht ziehen. Dies bedeutet, dass Du einen Teil des Kaufpreises von einer anderen Quelle, wie etwa privaten Investoren, leihst. Diese Option kann in Erwägung gezogen werden, wenn Du bereits Erfahrung mit der Vermietung von Immobilien hast und so Deine Rückzahlungsfähigkeit unter Beweis stellen kannst.

3. Eigene Mittel und Kapitalbeschaffung

Wenn Du bereits über eigene Mittel verfügst, kannst Du die Ferienimmobilie auch mit Deinen Ersparnissen finanzieren. Dies hat den Vorteil, dass Du keine Zinsen zahlen musst und somit keine langfristige Verschuldung hast. Wenn Du jedoch nicht genügend Eigenkapital hast, kannst Du Dich auch nach einem privaten Darlehen umsehen, das Dir hilft, die Finanzierungslücke zu schließen.

4. Immobilienkredit bei einer Bank

Eine weitere Möglichkeit ist die Aufnahme eines Immobilienkredits bei einer Bank. In diesem Fall handelt es sich um ein langfristiges Darlehen, das die Bank gegen Deine Ferienimmobilie absichert. Banken können unterschiedliche Konditionen für Immobilienkredite anbieten, also solltest Du Angebote vergleichen, um das beste Angebot für Dich zu finden.


Worauf solltest Du bei der Baufinanzierung für eine Ferienimmobilie achten?

Um die richtige Entscheidung bei der Baufinanzierung Deiner Ferienimmobilie zu treffen, gibt es einige wichtige Punkte, die Du beachten solltest.

1. Standort der Immobilie

Der Standort ist einer der wichtigsten Faktoren, der den Erfolg Deiner Ferienimmobilie beeinflusst. Eine gute Lage sorgt nicht nur dafür, dass die Immobilie einen stabilen Wert behält, sondern auch, dass Du in der Lage bist, sie erfolgreich zu vermieten. Achte darauf, dass der Standort touristisch attraktiv ist, und prüfe die saisonale Nachfrage, um die potenziellen Einnahmen realistisch einschätzen zu können.

2. Kalkulation der Mieteinnahmen

Wenn Du die Ferienimmobilie vermieten möchtest, ist es wichtig, die potenziellen Mieteinnahmen realistisch zu kalkulieren. Dies hängt vom Standort, der Größe der Immobilie und der Saisonabhängigkeit ab. Recherchiere die Mietpreise für vergleichbare Objekte in der Region und berücksichtige, dass die Auslastung in der Nebensaison deutlich niedriger sein kann.

3. Nebenkosten und laufende Kosten

Denke daran, auch die laufenden Kosten der Immobilie in Deine Kalkulation einzubeziehen. Neben den laufenden Kreditraten solltest Du auch Betriebskosten, Instandhaltungsaufwand und Steuern einplanen. Eine detaillierte Kostenkalkulation hilft Dir, die Rentabilität der Ferienimmobilie realistisch zu beurteilen.

4. Steuerliche Aspekte

Die steuerliche Behandlung von Ferienimmobilien kann komplex sein. Einnahmen aus der Vermietung müssen in der Regel versteuert werden. Zudem kannst Du viele Kosten, die im Zusammenhang mit der Ferienimmobilie stehen, steuerlich absetzen, darunter auch Renovierungs- und Instandhaltungskosten. Lass Dich von einem Steuerberater beraten, um alle steuerlichen Vorteile optimal zu nutzen.


Fazit: So gelingt die Finanzierung Deiner Ferienimmobilie

Die Finanzierung einer Ferienimmobilie ist ein spannendes, aber auch herausforderndes Unterfangen. Achte darauf, dass Du alle Aspekte der Finanzierung, von den Eigenkapitalanforderungen über die Zinsen bis hin zu den laufenden Kosten, realistisch kalkulierst. Stelle sicher, dass Du den richtigen Finanzierungsweg für Deine individuellen Bedürfnisse und Ziele wählst und berücksichtige die steuerlichen und rechtlichen Aspekte, die mit einer Ferienimmobilie verbunden sind.

Mit einer sorgfältigen Planung und einer fundierten Finanzierung steht Deiner Traumferienimmobilie nichts im Weg!