Finanzierung von Doppelhaushälften – Was Du wissen musst

Der Kauf oder Bau einer Doppelhaushälfte ist für viele eine attraktive Option, wenn es um den Erwerb von Immobilien geht. Diese Art von Haus bietet zahlreiche Vorteile: Du profitierst von mehr Platz als in einer Wohnung, gleichzeitig bleibt die Immobilie aber oft kostengünstiger als ein freistehendes Einfamilienhaus. Doch auch wenn eine Doppelhaushälfte preislich oftmals günstiger erscheint, bedeutet das nicht, dass die Finanzierung weniger komplex ist. In diesem Artikel gehen wir auf die wichtigen Punkte ein, die Du bei der Finanzierung einer Doppelhaushälfte berücksichtigen solltest. Dabei beleuchten wir sowohl die allgemeinen Finanzierungsmöglichkeiten als auch die spezifischen Anforderungen und Besonderheiten dieser Immobilienart.


Warum eine Doppelhaushälfte? – Vorteile und Besonderheiten

Bevor wir in die Details der Finanzierung eintauchen, werfen wir zunächst einen Blick auf die Doppelhaushälfte selbst und warum sie eine beliebte Wahl für viele Immobilienkäufer ist.

1. Günstiger als Einfamilienhäuser

Eine Doppelhaushälfte ist in der Regel günstiger als ein freistehendes Einfamilienhaus. Der Grund liegt darin, dass bei einer Doppelhaushälfte die Wand zu einem Nachbarn geteilt wird. Das Grundstück ist somit kleiner und der Bauaufwand für die einzelnen Häuser ebenfalls geringer. Dadurch sind auch die Kaufpreise oft günstiger, was gerade für Familien, die ein Eigenheim suchen, aber nicht den Preis eines Einfamilienhauses zahlen möchten, attraktiv ist.

2. Mehr Privatsphäre als eine Wohnung

Im Vergleich zu einer Wohnung bietet eine Doppelhaushälfte deutlich mehr Privatsphäre. Du hast dein eigenes Haus, aber die Kosten sind niedriger, weil die beiden Haushälften sich eine Wand teilen. Gerade in städtischen Gebieten ist dies eine attraktive Möglichkeit, den Traum vom eigenen Haus zu verwirklichen.

3. Energieeffizienz und geringere Betriebskosten

Doppelhaushälften bieten oft bessere Energieeffizienz als freistehende Häuser, weil die benachbarte Haushälfte die Außenwände und manchmal auch das Dach mit Dir teilt. Das sorgt für eine bessere Wärmeisolation und reduziert die Heizkosten. Dies ist ein wichtiger Punkt, der sich langfristig auf Deine monatlichen Ausgaben auswirken kann.

4. Gemeinschaftliche Verantwortung und Nachbarschaft

Eine Doppelhaushälfte hat natürlich auch ihre Besonderheiten in Bezug auf die Nachbarschaft. Du teilst nicht nur die Wand, sondern auch manchmal das Grundstück oder bestimmte Ausstattungen. Daher solltest Du Dich gut mit Deinem Nachbarn abstimmen, insbesondere wenn es um Dinge wie Gartenpflege, Einfahrten oder andere gemeinsame Bereiche geht.


Wie funktioniert die Finanzierung einer Doppelhaushälfte?

Die Finanzierung einer Doppelhaushälfte funktioniert grundsätzlich genauso wie die Finanzierung eines Einfamilienhauses. Es gibt jedoch einige Unterschiede und spezielle Faktoren, die Du berücksichtigen solltest, wenn Du eine Doppelhaushälfte finanzieren möchtest. Hier erklären wir Dir die wichtigsten Aspekte.

1. Der Kaufpreis und die Finanzierungshöhe

Der Kaufpreis einer Doppelhaushälfte variiert je nach Lage, Größe und Zustand der Immobilie. Wenn Du eine Doppelhaushälfte kaufst, solltest Du darauf achten, dass der Preis im Vergleich zu freistehenden Häusern in der gleichen Gegend günstiger ist, aber trotzdem eine ordentliche Qualität und den gewünschten Standard bietet. Bei der Finanzierung ist es wichtig, den Preis realistisch einzuschätzen und alle Nebenkosten zu berücksichtigen, die beim Kauf einer Immobilie anfallen.

Die Höhe des Kredits, den Du für den Kauf einer Doppelhaushälfte aufnehmen kannst, hängt von Deinem Eigenkapital und Deiner Bonität ab. Eine solide Eigenkapitalquote von mindestens 20 % ist bei den meisten Banken eine Voraussetzung für eine gute Finanzierung. Wenn Du weniger Eigenkapital zur Verfügung hast, musst Du mit höheren Zinssätzen und schlechteren Konditionen rechnen.

2. Eigenkapital – Wie viel musst Du einbringen?

Eigenkapital ist ein entscheidender Faktor bei der Baufinanzierung. Wie bereits erwähnt, verlangen die meisten Banken mindestens 20 % Eigenkapital. Das bedeutet, dass Du einen Teil des Kaufpreises selbst finanzieren musst, um das Darlehen zu bekommen. Je mehr Eigenkapital Du einbringst, desto besser sind die Konditionen für Deine Finanzierung.

Wenn Du nicht über genügend Eigenkapital verfügst, gibt es auch Finanzierungsoptionen mit geringerem Eigenkapitalanteil, doch dies führt in der Regel zu höheren Zinsen und einer längeren Laufzeit. Dennoch gibt es auch Fördermöglichkeiten, die Dir beim Aufbau von Eigenkapital oder bei der Finanzierung der Immobilie unterstützen können.

3. Die Zinsbindung und die Zinsrate

Wie bei jeder Baufinanzierung ist die Zinsbindung ein wichtiger Bestandteil der Finanzierung einer Doppelhaushälfte. Bei der Baufinanzierung hast Du die Wahl, die Zinsen über einen festen Zeitraum zu binden, z. B. 10 oder 15 Jahre. Eine lange Zinsbindung schützt Dich vor steigenden Zinsen, doch sie kann auch zu höheren Anfangszinsen führen.

Bei der Finanzierung einer Doppelhaushälfte solltest Du die verschiedenen Zinsbindungsmöglichkeiten vergleichen und auch die Entwicklung der Zinsen in den kommenden Jahren berücksichtigen. Eine kürzere Zinsbindung kann günstiger sein, birgt jedoch das Risiko, dass die Zinsen am Ende des Bindungszeitraums steigen.

4. Laufzeit und Tilgung der Finanzierung

Die Laufzeit Deiner Baufinanzierung für eine Doppelhaushälfte bestimmt, wie lange Du für die Rückzahlung des Darlehens benötigst. In der Regel liegt die Laufzeit zwischen 15 und 30 Jahren, wobei Du auch die Möglichkeit hast, eine Sondertilgung vorzunehmen, um den Kredit schneller zurückzuzahlen. Dies reduziert die Gesamtzinsen und hilft Dir, schneller schuldenfrei zu sein.

Eine häufig empfohlene Tilgungsrate von 2 % pro Jahr ist für viele Bauherren sinnvoll, da sie eine ausgewogene Kombination aus schneller Tilgung und akzeptablen monatlichen Raten darstellt. Wenn Du über mehr finanzielle Mittel verfügst, kannst Du auch eine höhere Tilgung vereinbaren.


Fördermöglichkeiten bei der Finanzierung von Doppelhaushälften

Es gibt mehrere staatliche Förderungen, die Du bei der Finanzierung einer Doppelhaushälfte in Anspruch nehmen kannst. Hierzu gehören:

1. KfW-Förderungen

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet verschiedene Förderprogramme an, die Dir beim Erwerb und der Finanzierung einer Doppelhaushälfte helfen können. Besonders attraktiv sind KfW-Darlehen für den Kauf von selbstgenutztem Wohneigentum, die günstige Zinsen bieten. Auch für energetische Sanierungen gibt es Förderungen, die Dir helfen können, Dein Haus auf den neuesten Stand zu bringen und Betriebskosten zu sparen.

2. Wohn-Riester

Mit Wohn-Riester kannst Du staatliche Förderungen für den Erwerb oder Bau einer Immobilie erhalten. Besonders attraktiv ist dies für junge Familien oder Alleinstehende, die die Immobilie als Altersvorsorge nutzen möchten. Durch steuerliche Vergünstigungen profitierst Du während der Ansparphase und bei der Rückzahlung.

3. Steuerliche Vorteile durch energetische Sanierung

Wenn Du Deine Doppelhaushälfte energetisch sanierst, kannst Du von steuerlichen Vorteilen profitieren. Insbesondere die KfW und das BAFA bieten Förderungen und Zuschüsse für energiesparende Renovierungs- und Sanierungsmaßnahmen, wie z. B. die Dämmung von Fassaden und Dächern oder die Installation effizienter Heizsysteme.


Besondere Aspekte der Doppelhaushälfte bei der Finanzierung

1. Gemeinsame Wand und Nachbarn

Ein wichtiger Unterschied zwischen Doppelhaushälften und freistehenden Häusern ist die Wand, die Du mit Deinem Nachbarn teilst. Hier sind einige Dinge zu beachten:

  • Gemeinschaftliches Eigentum: Wenn Du ein Grundstück mit einem Nachbarn teilst, könntest Du in bestimmten Fällen auch gemeinschaftliches Eigentum an bestimmten Bereichen haben. Hier ist es wichtig, klare Vereinbarungen zu treffen, um Konflikte zu vermeiden.
  • Verantwortung und Abstimmung: Da Du die Wand mit Deinem Nachbarn teilst, ist es wichtig, die baulichen Standards zu klären. Änderungen an der gemeinsamen Wand könnten Auswirkungen auf beide Häuser haben. Eine vorherige Absprache mit dem Nachbarn ist daher ratsam.

2. Grundstücksgröße und Bauvorschriften

Doppelhaushälften befinden sich oft auf kleineren Grundstücken. Das bedeutet, dass Du bei der Planung Deines Hauses möglicherweise weniger Platz zur Verfügung hast und den verfügbaren Raum effizient nutzen musst. Achte darauf, dass Du alle baurechtlichen Vorschriften für die Immobilie beachtest, insbesondere bei Neubauten. Bauvorschriften und Abstandsflächen können sich von Region zu Region unterscheiden und beeinflussen, wie Du das Grundstück gestalten darfst.


Fazit: Finanzierung einer Doppelhaushälfte – So gehst Du richtig vor

Die Finanzierung einer Doppelhaushälfte stellt im Wesentlichen die gleichen Anforderungen wie die Finanzierung eines Einfamilienhauses. Du musst jedoch spezifische Aspekte, wie die geteilte Wand mit dem Nachbarn und die Grundstücksgröße, berücksichtigen. Achte darauf, alle Kosten, von der Kaufpreissumme bis zu den Nebenkosten, realistisch einzuschätzen und vergleiche verschiedene Finanzierungsoptionen, um die besten Konditionen zu finden.

Staatliche Förderungen und günstige Kredite der KfW sowie steuerliche Vorteile durch energetische Sanierungen bieten zusätzlich wertvolle Unterstützung bei der Finanzierung. Mit der richtigen Planung und einer soliden Finanzierung kann der Traum vom eigenen Haus – auch als Doppelhaushälfte – schnell Wirklichkeit werden.